Das Iliosakralgelenk (ISG) verbindet Kreuz- und Darmbein miteinander – salopp gesagt: Becken und Wirbelsäule. Durch unsere überwiegend sitzende Tätigkeit kommt es häufig zu Schmerzen im Bereich der gesamten Wirbelsäule – so auch im Beckenbereich.

Schon gewusst?

Das ISG ist eine Amphiarthrose – ein „straffes Gelenk“. Durch die Form seines Gelenkkörpers und durch die straffen Bänder, die es zusammenhalten, ist es in seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt.

Woher kommt es?

Wie bei vielem anderen kann eine Überbelastung zu starken Schmerzen führen – meist strahlt das unangenehme Gefühl dann in die Leiste und den Rücken aus. Der Körper versucht dann durch eine Schonhaltung (Hohlkreuz) den Schmerz zu lindern.

Doch ein Zuviel an Ruhe ist auch schädlich für das straffe Gelenk: Bewegen wir uns nicht genug, so verklebt das Bindegewebe bzw. es entstehen mehr Collagenfasern. Diese wiederum hindern uns immer mehr daran uns zu bewegen und schränken unseren Bewegungsradius (innerhalb des Gelenks) ein. Dadurch entstehen dann Spannungen, die zu Schmerzen führen und die auch einen erhöhten Druck auf die Gelenke auswirken.

 

Wie werden Probleme des Iliosakralgelenks diagnostiziert?

Der Arzt kann mit den gängigen bildgebenden Verfahren wir Röntgen, MRT oder CT feststellen, ob eine Beeinträchtigung des Gelenks vorliegt. Aber auch eine funktionelle Untersuchung kann Aufschluss geben.

 

Wie wird therapiert?

In der Regel sorgen wir Physiotherapeuten mit Krankengymnastik für den Muskelaufbau. Die Manuelle Therapie kann zudem dabei helfen die Beweglichkeit im ISG zu verbessern.

Ein Übungsprogramm für Zuhause kann dazu beitragen dauerhaft Problemen mit dem Iliosakralgelenk vorzubeugen

 

Übrigens…

Der Kollege Roland Liebscher-Bracht ist einer der bekanntesten Schmerzspezialisten Deutschlands. In seinem Video erklärt er aufgrund seiner Erfahrungen, woher die ISG-Probleme noch kommen können.

Bilder: buritora (Foto), Henrie (Grafik) – stock.adobe.com (beide)