Unsere Muskeln bestehen aus feinen Fasern, die zu Bündeln angeordnet sind und von einem speziellen Bindegewebe umschlossen werden (Faszien). Ein Muskel besteht aus mehreren dieser Faserbündel und wird von der Muskelhülle zusammengehalten. Durch die Faszien (also quasi der inneren Muskelhaut) ist es uns möglich, uns aufrecht zu halten. 

Welche Aufgaben haben Faszien?

Faszien haben eine entscheidende Funktion bei der Abwehr des Körpers gegen Krankheitserreger und Infektionen. Durch ihre Funktion als „Türsteher“ des Muskels entscheidet auch das fasziale Netz wie gut unsere Lymphgefäßversorgung ist: Umso verklebter die Lymphgefäße sind, desto schlechter ist der Abtransport von lymphpflichtigen Lasten wie Eiweiß, Wasser und Fette. Die können sich im Zwischenzellgewebe ablagern und krankhafte Schwellungszustände erzeugen (Lymphödem).

Außerdem bilden die Faszien nach Verletzungen die Grundlage für die Heilung des Gewebes.

Sie können verkleben, wenn es aufgrund von Verspannungen zu einem Stau der Lymphe kommt. So entsteht mehr Reibung zwischen den einzelnen Muskelfasern/-bündeln und die Bewegungsfunktionen sind eingeschränkt.

 

Regelmäßiges Üben

Machen Sie selbst den Test: Mit der Faszienrolle zeigen wir Ihnen in unserem Präventionskurs Reaktiv Faszien wie Sie selbst Ihre Faszien trainieren können. Daher dürfen die Teilnehmer zu Beginn unseres Kurses schauen, wie weit sie (ohne Faszientraining) mit den Fingerspitzen vornübergebeugt Richtung Boden kommen – bei gestreckten Beinen. Nach den Übungen probieren es die Teilnehmer noch einmal, mit dem Ergebnis, dass die meisten deutlich weiter mit ihren Fingerspitzen gen Boden kommen.

Außerdem reguliert ein regelmäßiges Faszientraining die Schmerzempfindlichkeit und reduziert Entzündungsprozesse.

 

Rolle als Unterstützung

Durch die Faszienrolle mit ihrer speziellen Struktur werden Verklebungen im Bindegewebe gelöst, in dem etwas Druck und gleichzeitigem Rollen die Muskulatur „geknetet“ wird. So kann sie wieder auf ihre ursprüngliche Länge gebracht werden („Der Teig wird ausgerollt“).

 

Reaktiv-Training in Verbindung mit Faszien

Das Prinzip dieses Präventionskurses ist es, dass Kraftstöße produziert werden, die die Muskulatur zu einer reflektorisch schnellen Anspannung veranlassen. Das heißt, dass die Muskeln „lernen“ auf einen Reflex (oder Impuls) zu reagieren. Dadurch werden nicht nur die Muskelzellen als solche intensiv trainiert, sondern auch die Bindegewebsanteile und der Sehnenapparat.

 

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